L'Equivoco stravagante – die Handlung

Die Geschichte spielt auf dem Hof des neureichen Bauern Gamberotto. Da lebt auch Ernestina, seine Tochter. Ernestina ist verlobt mit Buralicchio, einem ebenfalls neureichen und ebenso dümmlichen wie eingebildeten jungen Mann. Im Haus Gamberotto ist auch Ermanno, der mittellose Hauslehrer, und der ist bis über beide Ohren verliebt in Ernestina. Da hilft nur noch eine perfekte Intrige, sauber gesponnen von den Dienern im Haus Gamberotto. Die Diener verbreiten ein Dokument, das besagt, Ernestina sei eigentlich ein Mann, ihr Vater habe sie kastrieren lassen, um mit ihr als Sänger einen Haufen Geld zu verdienen. Unterdessen sei Vater Gamberotto aber schon reich genug gewesen, habe die Kastratenlaufbahn des Sohnes abbrechen lassen und den jungen Mann in Frauenkleider gesteckt, um ihn vor dem Militärdienst zu bewahren. Die List schlägt ein, aber nicht so wie sich das die Urheber gedacht hatten. Ernestina, die ja offenbar ein Mann sein soll, wird nämlich als Dienstverweigerer verhaftet.

Ende gut alles gut: Der Hauslehrer Ermanno befreit Ernestina aus dem Gefängnis und kehrt mit ihr zurück ins Elternhaus. Buralicchio, der Bräutigam, der die ganze Kastratengeschichte geglaubt hat und die Polizei aufgeboten hatte, wird mit Schimpf und Schande davongejagt, Ermanno und Ernestina werden ein glückliches Paar.

Die Uraufführung fand am 26. Oktober 1811 im Teatro del Corso in Bologna statt. Die Zensur verbot das Stück wegen unsittlichen Inhalts nach drei Vorstellungen. Aber Rossini liess sich nicht beeindrucken und verliess Bologna Richtung Venedig. Dort ging drei Monate später seine neueste Oper mit sensationellem Erfolg über die Bühne.

„L’equivoco stravagante“ hat – eine Seltenheit in der italienischen Oper – ein perfekt geschriebenes Libretto, das vor Wortwitz nur so strotzt. Der junge Komponist erfasst diesen Text bis in die kleinsten Details und akzentuiert mit seiner Musik den Sprachwitz meisterhaft. Vor allem die Art, wie Rossini die Sprache der beiden Neureichen Männer gegen die Sprache des gebildeten Hauslehrers und der sehr belesenen Tochter Ernestina gegeneinander abgrenzt, bereitet auch heute grenzenloses musikalisches Vergnügen.



   
Gioacchino Rossini
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